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Wie man aus einer Mücke einen Elefanten macht

Montag, 14. Juli 2008 2.846 mal angesehen 2 Kommentare

Roland NefIch bin zwar alles andere als ein Freund von Bundesrat Samuel Schmid, weil er in meinen Augen als Armeechef in Bezug auf die Armeereform bzw. die Neuausrichtung der Armee versagt hat, doch was sich die Politiker und Medien aktuell leisten ist ein Affentheater erster Güte.

Jetzt gibt es Leute, die in allem Ernst den Rücktritt von Verteidigungsminister Samuel Schmid fordern weil dieser den Bundesrat nicht darüber informiert hat, dass gegen den Armeechef Roland Nef eine Strafanzeige von dessen Ex-Partnerin wegen angeblicher Nötigung vorlag. Dabei sind Schmid und Nef sich darüber einig gewesen, dass das Strafverfahren gegen Nef bis zu dessen Amtsantritt eingestellt sein müsse, was es dann auch war.

Schmid hat es dann aus verständlichen Gründen nicht für nötig befunden den Bundesrat über diese lächerliche Anzeige zu informieren. Nun versuchen seine Gegner ihm daraus einen Strick zu drehen. Absolut primitiv ist sowas! Liebe Politiker, fordert gefälligst den Rücktritt von Schmid weil er in Bezug auf die Neuausrichtung der Armee komplett versagt hat, dagegen ist nichts einzuwenden. Aber hört mir mit diesen Schlammschlachten auf.

Mir muss niemand erzählen, dass man einen fähigen Offizier einzig deshalb nicht zum Armeechef befördern würde weil gegen diesen eine lächerliche Strafanzeige von dessen Ex vorliegt. Es ist ja bekannt, wie gewisse Frauen ticken, schaut euch doch z.B. die liebestolle SP-Frau Valérie Garbani, Stadtpräsidentin von Neuenburg an, die dann und wann im Vollrausch in der Stadt herumbrüllt und Polizisten beschimpft. Sowas kann man nicht ernst nehmen. Darüber kann man nur lachen.

Halten wir fest, Roland NEF ist nicht vorbestraft. Im Departement von Bundesrat Moritz Leuenberger hingegen sitzt ein wegen Betrugs vorbestrafter Chefbeamter namens Raymond Cron. Leuenberger hält trotzdem an ihm fest und niemand fordert deshalb dessen Rücktritt. Weshalb? Weil Leuenberger ein Linker ist?

2 Kommentare »

  • Thommen schrieb:

    Es steht uns nicht zu, über die Lächerlichkeit einer Anzeige zu befinden. Aber wer kein Vertrauen haben will in unsere Gerichte, der zerrt auch private Angelegenheiten in die Oeffentlichkeit…

    Sei dies aus politischer oder finanzieller Opportunität. Egal ob es sich um „Kinderschänder“ oder um so etwas handelt…

    Diese Art von „Volksgerichtshof“-Medienspiel ist widerlich!

  • Alexander Müller (Autor) schrieb:

    Bist du auch so ein Befürworter eines Richterstaates? Wieso sollte es uns nicht zustehen im Sinne des gesunden Menschenverstandes ein Urteil über etwas zu machen? (Meine Beurteilung ist nicht rechtskräftig, dennoch steht es mir zu mir eine Meinung zu bilden.)

    Übrigens, es ist erstaunlich, dass die gleichen Leute, welche davon sprechen, dass man Vertrauen in die Gerichte haben sollte andernorts die Todesstrafe unter anderem mit der Begründung ablehnen, dass es auch fehlbare Gerichtsurteile gäbe.