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Islamunterricht in Deutschland

Samstag, 10. Mai 2008 5.033 mal angesehen 5 Kommentare

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Pierre Vogel alias Abu Hamza Vogel, wurde 1978 in Frechen bei Köln als Christ geboren und hat, wie er sagt, nach längerer Wahrheitssuche bei der er „versucht“ hat sich mit „allen“ Religionen zu beschäftigen weil er nach dem Sinn im Leben gesucht hat schliesslich zum Islam gefunden.

Inzwischen ist er, wie man im folgenden Filmbeitrag sehen kann zum feurigen Islamprediger mutiert.


 
Als ich diese Predigt im eben gezeigten Filmclip sah, dachte ich zunächst, es mit einem Komiker zu tun zu haben. Erst später merkte ich, dass es Abu Hamza Vogel offensichtlich wirklich ernst ist mit dem, was er sagt und dass er offensichtlich an das, was er sagt, glaubt. Dies ist höchst bedenklich und sollte eine intellektuelle Gesellschaft, die dem Liberalismus verpflichtet ist und auf Demokratie und Säkularismus baut, alarmieren! Denn Hamza hat Zuhörer und darunter vermutlich einige Naive, die ihm glauben.

5 Kommentare »

  • Ferrus schrieb:

    Darf ich was sagen?
    So wie ich ihn verstanden habe, zitiert er sowohl aus der Bibel als auch aus dem Koran.
    Aber weisst du: Es ist leicht, Sand in die Augen eines anderen zu werfen.
    Aber es ist schwierig, ehrlich in die Augen eines anderen zu sehen.
    Sprich: wir können einem leicht Vorwürfe machen, aber trauen wir uns, wirklich etwas über denjenigen zu erfahren?
    Wie wäre es, wenn du anstatt auf „potenzielle Gefahren“ des Islams aufmerksam zu machen, über die Situation der Christen im Nahen Osten berichtest? Sowas wäre vieeeel vieeeel interessanter – und sinnvoller. Lass diese Moslems mal sein, von denen redet jede Sau. Die Christen im Nahen Osten aber werden ausgeblendet – obwohl sie zu den ältesten Gruppierungen des Christentum gehören.
    Die Menschen können mit so einem Eintrag eh nichts anfangen…denkich…
    lg Ferrus
    (PS: Schau doch bitte auch bei meinem Blog vorbei und hinterlasse ein Kommentar)

  • Alexander Müller (Autor) schrieb:

    Hallo Ferrus, zu deiner Frage: Selbstverständlich darfst du mir und den Lesern deine Meinung mitteilen, dazu ist Morgarten.info ja da.

    Leute wie Abu Hamza Vogel sprechen oft vom alten Testamt, welches in der Bibel enthalten ist oder nehmen einen Text aus dem neuen Testament, der aber nicht in den Evangelien enthalten ist. Beispielsweise zitiert er hier aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an Timotheus. (Kp. 2, Verse 11 und 12). Das alte Testament enthält Geschichten, die sich vor der Geburt von Jesus Christus ereigneten. Sowohl die Juden als auch einige Christen wie auch die Muslime stützen sich in einigen Punkten auf dieses alte Testament. Möglicherweise befolgen gerade die Hisbollah, die Hamas und die Israelis den Spruch des alten Testaments der da heisst: „Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Was die Briefe vom Apostel Paulus anbelangt, diese sind nicht Bestandteil der Evangelien und es zudem zu berücksichtigen, dass der Apostel Paulus weder Prophet noch Messias war. Wir könnten uns genausogut über Briefe des Papstes unterhalten. (Als Konfessionsloser mit protestantischen Wurzeln interessieren mich die Glaubenslehren katholischer Priester genausowenig wie die Glaubenslehren schiitscher Geistlicher einen Sunniten interessieren.)

    Die Botschaft von Jesus Christus ist in der Bibel im „Neuen Testament“, welches das Alte ersetzt, enthalten. Zum Beispiel heisst es beim neuen Testamtent: Und wenn dir jemand auf die eine Wange schlägt, so halte ihm auch die andere Wange hin“. (Ghandi hat dieses Prinzip im Kampf gegen die englische Besatzungsarmee in Indien erfolgreich angewandt. (Als Jesus lebte war Israel römische Besatzungszone). Dies kannst du im Neuen Testament Matthäus Kapitel 5, Verse 38 und 39 nachlesen, dort steht:

    Matthäus Evangelium 5,38 und 39
    38. Ihr habt gehört (im alten Testament), dass gesagt ist: „Auge um Auge und Zahn um Zahn“. 39. Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen sondern jedem der dich auf die rechte Wange schlägt, halte auch die andere hin.

    Diese Verse machen übrigens den gravierenden Unterschied zwischen Jesus und Mohammed deutlich! Während Jesus von passivem Widerstand im Glauben sprach, redete Mohammed vom progressiven bzw. aggressiven Kampf für Allah. Mohammed verübte Raubüberfälle, stahl anderen Leuten das Hab und Gut und bekämpfte seine Feinde, die Ungläubigen, dass heisst jene, die seinen Glauben nicht ernst nahmen und nicht annehmen wollten weil sie Mohammed für einen Lügner hielten, in zahlreichen Kriegen. Die Barmherzigkeit von Mohammeds Allah kam nur zu spüren, wer sich Mohammeds Religion, dem Islam unterwarf. Aus diesem Grund heisst „Muslim“ auch Unterwürfiger oder etwas milder ausgedrückt der sich hingebende (was dasselbe ist!) und aus diesem Grund knien Muslime beim Gebet auch vor ihrem Herrn hin!

    Der Gott der Christen ist ein anderer Gott! Jesus heilte auch „Ungläubige“ und bekehrte sie so zum Glauben. Diese Leute wurden aber freiwillig und ohne Zwang aufgrund ihrer guten Erfahrungen mit Jesus zu Christen! Jesus rettete eine Frau, die Ehebruch begangen hatte vor der Steinigung (was gemäss altem Testament bei Ehebrecherinnen üblich war und im Islam noch immer zur Anwendung kommt) indem er sich vor die Frau stellte und zum aufgebrachten sensationsgeilen Mob, der zur allgemeinen Aufgeilung Blut sehen wollte, sagte, dass derjenige der ohne Sünde sei, den ersten Stein werfen solle. Daraufhin machten sich diese armen Seelen und Sünder wieder von dannen ohne auch nur einen Stein geworfen zu haben!

    Wenn Abu Hamza Vogel also vom alten Testament redet um es in Bezug zu Jesus Christus bringen zu wollen, dann sollte er seinen Jüngern noch mitteilen, dass Jesus unter anderem wegen den Differenzen, die es zwischen altem und neuem Testament gibt, gekreuzigt wurde. Jesus kam mit seinen neuen Ansichten und Auffassungen nämlich den damals mächtigen jüdischen Tempelpriestern (den Pharisäern) in Jerusalem in die Quere. (Er war übrigens selber Jude). Es waren Tempelwächter, die Jesus festgenommen haben. Soviel zur Sachlage.

    Fazit: Für Christen ist das neue Testament, welches die Evangelien enthält, massgebend. Die Bedeutung des alten Testaments liegt vorallem darin, dass es die Geschichte des jüdischen Volkes (des Volkes Israel) enthält und dass dort Propheten vorkommen, welche die Ankunft des Messias (dem Sohn Gottes) voraussagten enthalten sind. Für Christen ist Jesus Christus der Messias, für Juden und Muslime nicht.

    Zuguterletzt noch etwas: Die Bibel ist eine Sammlung von mehreren Büchern. In einem Konzil im 3. Jht. wurde entschieden welche Bücher in die Bibel aufgenommen werden und welche nicht. Im Koran ist das Alte Testamten nicht in kompletter Form enthalten, da der Koran keine Sammlung von verschiedenen Büchern ist. Mohammed liess sich jedoch von Juden und Christen inspirieren ehe er seinen Glauben kreierte.

    Noch etwas zum Schluss: Über den Nahostkonflikt wurde im Dailytalk-Forum schon ausführlich debattiert. Möglicherweise werde ich darüber einmal etwas schreiben. Allerdings nicht in der Rubrik „Religiöser Fanatismus“ sondern in der Rubrik „Ausland“.

  • Alexander Müller (Autor) schrieb:

    PS: Kennst du das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, welches Jesus erzählte?

    Was man dabei über die Samariter wissen muss: Die Samariter waren ein Volk, welches in der antiken Stadt Samaria in der Nähe vom heutigen Nablus lebte und den damaligen Juden verhasst war.

    Hier kurz die Story:
    Ein Mann wurde auf dem Weg von Jericho nach Jerusalem von Räubern überfallen, zusammengeschlagen, ausplündert und schwerverletzt liegen gelassen. Ein vorbeikommender Priester sah ihn und ging weiter, ebenso ignorierte ihn ein Levit. Schliesslich sah ihn ein Samariter, erbarmte sich, versorgte seine Wunden und transportierte ihn auf seinem Reittier zu einer Herberge, wo er den Wirt am folgenden Morgen bezahlte und mit der weiteren Pflege beauftragte, verbunden mit der Zusage seiner Wiederkehr und der Erstattung weiterer Kosten.

    Anschließend fragte Jesus seine Zuhörer, wer von den Dreien dem Überfallenen der Nächste gewesen sei. Auf die Antwort, es sei der Barmherzige gewesen, forderte Jesus seine Zuhörer auf, ebenso zu handeln.

    Mir ist dabei aufgefallen, dass es ausgerechnet der Verhasste war, der erbarmen hatte und geholfen hat! Weder der Priester noch der Levit (=Angehöriger des jüdischen Stammes der Leviten oder Levi) haben geholfen. Dieses Gleichnis zeigt, dass Ungläubige (oder Anderstgläubige) vom ethisch-moralischen Standpunkt her zuweilen bessere Menschen sein können als Gläubige.

  • Ferrus schrieb:

    Hallo Alexander,
    danke für deine umfassende Antwort. Ja, du hast Recht: Herr Abu Hamza macht irgendwie schlechte oder falsche Verbindungen zwischen dem Islam und dem Christentum: dabei stützt er sich, wie du eben gesagt hast, auf Stellen im alten Testament. Und wenn man bedenkt, dass sich das heutige Christentum auf neue Testament stützt, so ist Herr Abu Hamzas Verleich oder Verbindung ziemlich daneben.

    Interessant ist auch die These über die Zwangsheirat im islam: der ist scheinbar verboten, aber wird von Moslems ziemlich oft praktiziert. Und was die Vergewaltigte angeht, die nach Abu Hamzas „Bibel“-Verständnis lebenslänglich mit ihrem Vergewaltigen leben müsse: Hamza kritisiert das – übersieht aber, dass im Islam vergewaltigte Frauen gesteinigt oder erhängt werden. Die Bestrafung/Ermordung sexuell missbrauchter Frauen scheint er indirekt zu verteidigen – oder er blendet es (bewusst oder unbewusst) aus.

    Du hast Recht: manchmal sind gerade die Verhassten die besseren Menschen. Das scheint zumindest im Fall von Herr Abu Hamza zuzutreffen: er versucht anhand von Stellen im Alten Testament das Christentum infrage zu stellen.

    Mir wäre es lieber, er würde versuchen seine eigene Religion zu verteidigen, Stellungnahme zu Missverständnissen in seiner eigens gewählten Religion aufmerksam zu machen anstatt Leute davon zu überzeugen, dass die eine Religion wahrer sei als die andere.

    Danke für den informativen Beitrag. Und sorry für die etwas harte Kritik am Anfang! 🙂

  • Alexander Müller (Autor) schrieb:

    Hallo Ferrus, vielen Dank für deine Interessanten Zeilen, denen ich voll zustimmen kann.

    Sowohl das Christentum als auch der Islam sind alte Religionen. Beide Religionen sind vor mehreren hundert Jahren entstanden. Das Christentum vor rund 2000 Jahren und der Islam vor rund 1400 Jahren. Die Zeit ist nicht stehengeblieben und die Christen haben längst begonnen sich kritisch mit ihrer Religion, insbesondere mit der Rolle der Kirchen auseinanderzusetzen. Im 16. Jht. hat dies u.a. zur Gründung der reformierten Kirche, der die Protestanten angehören geführt. Dies führte in Europa und auch in der Schweiz zu mehreren Kriegen zwischen Katholiken und Protestanten. Die Reformatoren übersetzen die Bibel in die Sprachen der Gläubigen damit diese selber lesen konnten was darin stand. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Glauben ermöglichte es Dogmen der Kirchen kritisch zu hinterfragen und sich ernsthaft mit dem Gründer des Christentums auseinanderzusetzen.

    Ich finde, dass auch der Islam dringend eine Säkularisierung nötig hätte. Denn es muss auch möglich sein sich kritisch mit Mohammed auseinanderzusetzen ohne dass es gleich Morddrohungen usw. gibt. Auch gewisse Bräuche müssen hinterfragt werden. Mich hat das Buch „23 Jahre, die Karriere des Propheten Mohammed“ vom Iraner Ali Dashti begeistert. Dashti wurde Anfangs 1980er Jahre von Khomeinis Schergen zutode gefoltert.

    Im schiitschen Iran ist es heutzutage verboten eine Frau in der Öffentlichkeit zu küssen bzw. es gehört sich nicht einer fremden Frau die Hand zu geben. Im Internet kursieren aber sehr viele Bilder, die Mullahs und iranische Politiker zeigen, die andere Männer küssen. Ich finde das inkonsequent.

    Auf der einen Seite verbieten sie einem Mann, dass er eine Frau in der Öffentlichkeit küsst und auf der anderen Seite küssen dort Männer andere Männer (Begrüssungsrituale) in der Öffentlichkeit und lassen sich dabei sogar fotografieren. Homosexuelle wiederum werden dann aber abgemurkst….und das im 21. Jahrhundert und dann erst noch in einem Land, welches wahrscheinlich nach der Atombombe trachtet.