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SVP-Bashing

Mittwoch, 11. Juni 2008 26.333 mal angesehen 19 Kommentare

SVP-BashingSeriöse Berichterstattung über die Politik unseres Landes wird in Schweizer Medien zunehmend zum raren Gut. Die Medien (Ausnahmen ausgenommen) kommen ihrem Auftrag nach umfassender Berichterstattung über einzelne politische Sachvorlagen und Geschäfte nicht mehr nach. Sie informieren das Volk mangelhaft und zeigen die Hintergründe sowie die Vor- und Nachteile politischer Geschäfte nicht auf. Stattdessen betreiben sie seit Monaten ein SVP-Bashing.

Eine gegen die SVP gerichtete Hetzkampagne nach der anderen wird gestartet. Es ist von Widmer-Schlumpf, SVP-Dissidenten, dem SVP-Stil und einer SVP-Spaltung die Rede. Dabei sollte eigentlich nach dem DOK-Film des Schweizer Fernsehens jedem klar sein, weshalb sich die SVP von Widmer-Schlumpf getrennt hat. Dass dabei die Bündner SVP mit ausgeschlossen wurde, war unschön aber aufgrund des Verhaltens von Widmer-Schlumpf sowie im Hinblick auf eine konsequente SVP-Politik, nicht anderst lösbar. Ich verstehe, dass die Medien daraus eine Geschichte gemacht haben. Was ich allerdings nicht mehr verstehe ist, dass ständig weiterhin darauf herumgeritten wird und man nun von Seiten der Medien her versucht innerhalb der SVP Leute zu finden, die sich negativ über die eigene Partei äussern. Alles nur um wieder eine gute Story zu bekommen?

Ein weiteres Indiz für das Medien-Bashing ist die Abstimmungsniederlage der SVP vom 1. Juni 2008. Sofort spekulierte man wieder über einen möglichen Rücktritt Christoph Blochers aus dem Vizepräsidium der SVP-Schweiz bzw. einem Kurswechsel der SVP usw. Was aber nicht geschrieben wurde ist, dass es der SVP trotz der Tatsache, dass alle anderen Parteien gegen die Initiative für demokratische Einbürgerungen der SVP waren, gelungen ist, ihr Wählerpotential von 29% Wählerstimmen zu toppen. So unterstützten immerhin 36.2%  der an der Abstimmung teilnehmehnden Stimmbürger die „Initiative für demokratische Einbürgerungen“ der SVP!

Im Vergleich dazu unterstützten am 11.03.2007 nur 28,8% der an der Abstimmung teilnehmenden Stimmberechtigten die Volksinitiative der SP „Für eine soziale Einheitskrankenkasse“!

Auch die Volksinitiative „Für kürzere Arbeitszeit“ des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (der gerne Propaganda mit behinderten Bundesräten oder unheimlichen Patrioten veröffentlicht) wurde am 3. März 2002 von nur 25.4% der an der Abstimmung teilnehmenden Stimmberechtigten angenommen.

Quelle

Die SVP kann also immer noch mehr Leute für ihre Vorlagen mobilisieren als die SP. Sie kann sogar über ihre Stammwähler hinaus Leute für ihre Vorlagen mobilisieren.

Wenn man die Medienberichterstattung liest, könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Stil SVP das grösste politische Problem unseres Landes wäre. Dem ist jedoch nicht so. Entscheidend ist, ob die Schweiz ihre Eigenständigkeit und Freiheit bewahren kann oder ob sie in der EU aufgehen wird. Es geht auch darum ob die demokratischen Volksrechte erhalten bleiben oder verlorengehen. Letztlich geht es darum, ob die Demokratie durch einen Richterstaat, der internationalen Verträgen verpflichtet ist, ersetzt wird oder nicht.

19 Kommentare »

  • Michael Jäger schrieb:

    Die Medien haben nicht berichtet, dass die liberalen Kräfte in unserem Land die Abstimmung gewonnen hätten, sondern dass die SVP sie verloren habe. Wenn ich die Zeitung aufmache schreit mir hier Brunner, dort Blocher und öfters auch mal Widmer Schlumpf entgegen – die SVP ist für sich genommen bereits ein Aufmacher. Das nutzt Ihr auch ganz gezielt: Wenn Peter Spuhler (nicht die Medien – gell!) den Abgang Blochers richtig terminieren will, gibt das natürlich eine Menge Echo. Also darf angesichts der Geister, die man selbst rief, nicht weinen.

    Aufregen darf man sich höchstens über die primitive Form des Bashing, über Leute, die nicht auf der sachlichen, sondern emotionalen Ebene argumentieren. Das dürfte Euch ja bekannt vorkommen.

  • Alexander Müller (Autor) schrieb:

    Die Medien konnten ja auch nicht darüber berichten, dass die liberalen Kräfte gewonnen haben! Denn die liberalen Kräfte haben den Abstimmungskampf verloren. Es sind die Etatisten und Obrigkeitsgläubigen also jene, welche die Demokratie durch einen Richterstaat ersetzen wollen, die am 1. Juni 2008 auf der ganzer Linie gewonnen haben.

    Mir geht es bei diesem Thema übrigens nicht darum, ob das SVP-Bashing der SVP nützt oder nicht. Es geht mir um die Rolle der Medien. Sollen Medien Helfershelfer der SVP sein indem sie dieser mit dem SVP-Bashing nützen? Haben sie einen Informationsauftrag? Oder dienen Sie doch nur der allgemeinen Belustigung und Unterhaltung?

    Was Peter Spuhler anbelangt, er ist weder die SVP (er ist nur SVP-Nationalrat) noch vertritt er mit seiner jüngst in den Medien breitgetretenen Äusserung die Meinung derjenigen, welche am vergangenen Oktober Blocher gestärkt haben indem sie die SVP gewählt haben.

    Anbei noch einmal zur Erinnerung das Plakat, mit welchem die SVP im Wahlkampf zu den Erneuerungswahlen im National- und Ständerat 29% der Wählerstimmen geholt hat:


    Blocher wählen SVP stärken!

    Völlig absurd ein paar Monate später bereits über Blochers Rücktritt zu philosophieren. Genauso absurd übrigens wie Spuhlers Idee, dass Widmer-Schlumpf temporär für die Zeit ihrer Amtszeit aus der SVP austreten solle. Für mich läuft das unter dem Kapitel „Spuhlers Schnappsideen“.

  • Michael Jäger schrieb:

    „Die Medien“ sind gewinnorientierte Unternehmen und Spektakel verkauft sich nun einmal gut. Die SVP gibt sich als Bierzelt-Spektakel-Tumult-Partei und macht deshalb gut Schlagzeilen. Jetzt die Rolle der Medien in Frage zu stellen, nur weil Ihr mal ausnahmsweise nicht als Sieger dasteht, ist dann doch etwas aus der Kategorie beleidigte Leberwurst, meinst Du nicht?

    PS: Spuler ist eines Eurer stärksten Assets. Da würde ich nicht leichtfertig von Schnapsideen reden.

  • Sam schrieb:

    Lese ich diesen konstruktiven Vorschlag in diesem Artikel: wir sollten SF-DOK-Film-Gläubige werden? Aha.

  • Alexander Müller (Autor) schrieb:

    Michael, das mit der Bierzelt-Spektakel-Tumult-Partei ist ein fertiges Klischee, es ist das Image, welches die Linken und einige Medien verbreiten. Mit der Realität hat dieses Image nichts zu tun, dies erkennt jeder, der sich eingehend mit der Schweizer Politik befasst und unter der Klischee-Oberläche kratzt.

    Sicherlich sind die Medien Unternehmen, die Gewinne machen müssen. Dagegen ist sicher nichts einzuwenden. Doch wenn Medien ernst genommen werden wollen, müssen sie seriöser werden und umfassender informieren. Auch Fakten können interessant sein. Zudem kann man nicht nur von Codex usw. reden, man muss sich dann auch daran halten. (Sonst ist es nur ein Marketing-Gag)

    Was die beleidigte Leberwurst anbelangt, wieso sollte ich beleidigt sein? Ich bin nicht die SVP.

    Zum PS: Die SVP hat viele starke Assets. Ich habe eingehend erklärt weshalb ich Spuhlers Äusserungen unter dem Kapitel: „Spuhlers Schnappsideen“ einordne. Dazu stehe ich, zudem bin ich nicht obrigkeitsgläubig. Blinde Staats-, Richter- und Obrigkeitsgläubigkeit ist ein Phänomen, welches eher in linken Parteien verbreitet ist.

  • Michael Jäger schrieb:

    Ich lebe im St. Galler Rheintal, der Heimat Jasmin Hutters. Wir haben hier noch mehr von diesem Schlag und glaube mir: hier ist die SVP genau das: eine Bierzelt- und Stammtisch-Partei. Vielleicht täte es dem Herrn Publizisten mal gut, ein bisschen an der eigenen Basis zu schnüffeln. Ich lade Dich gerne zur kommenden Bilateralen-Schlacht in die Ostschweiz ein, dann kannst Du die Kameraden live erleben. Von wegen Klischee-Oberfläche…

  • tin schrieb:

    Lieber Herr Müller – sie kennen ja wohl den Volksspruch: Wer Gewalt sät, wird sie auch ernten – oder: Wie man in den Wald ruft, so tönt es zurück.

    Eben!

  • Thommen schrieb:

    Hat nicht die SVP insinuiert, sie hätte 30 % erhalten. Dabei waren’s nur 30 % von xx % der Abstimmungsberechtigten! 😉

    Solange sich die SVP weiterhin selber zum Thema macht und keine „neuen“ politischen Anliegen bringt, ist sie auf jeden Fall in der Defensive.

    Wenn es um die Pfründe der Mitglieder der SVP geht, ist ja auch immer Funkstille angesagt. Ich jedenfalls identifiziere mich mit diesem Staat, die Frage ist einfach, wer hat das Sagen! SVP Leute lehnen immer grad „den Staat“ ab, statt die Machtverhältnisse zu thematisieren. Und so machtlos werkeln sie da nicht immer herum…

  • Alexander Müller (Autor) schrieb:

    Michael, ich verstehe nicht genau was du mit Jasmin Hutter hast und mit „diesem Schlag“ meinst, ich fühle mich jedenfalls nicht angesprochen. (Wie gesagt ich bin selber gebürtiger Rheintaler, habe zudem die 1. neunzehn bis zwanzig Jahre lang dort gelebt) In Zürich bin ich schon an mehreren Parteiversammlungen und kürzlich an einer Delegiertenversammlung gewesen. Ein Bezug zur Basis ist somit gegeben, ich betrachte mich selber als Teil davon. 😉

    Tin, der Spruch ist mir geläufig. Kennen Sie den Spruch: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“? Bei Darbellay und Meier-Schatz hat er sich bewahrheitet.

    Thommen, ich nehme an, dass Sie die National- und Ständeratswahlen 2007 meinen. Die Wahlbeteiligung betrug schweizweit 48,3 %. Von diesen 48,3 aller Stimmberechtigten entschieden sich 28.9% für die SVP und 19.5% für die SP. Alles klar?

    Die SVP kann sich gar nicht zum Thema machen. Soweit ich weiss, entscheiden nämlich immer noch die Chefredaktoren was in ihren Blättern für Themen priorisiert werden. Oder glauben Sie etwa, dass der Tagi, der Blick und die WOZ schreiben was die SVP-Parteileitung diktiert?

    Von welchen Pfründen sprechen Sie überhaupt? Posten- und Ämtlischacherei dürfte eher eine Domaine der Linken sein. Die SVP lehnt den Staat nicht ab, bleiben Sie bitte bei der Wahrheit. Die SVP will, dass sich der Staat auf seine Aufgaben konzentriert und dass die Staatsdiener dem Volk dienen und diesem verpflichtet sind. Die SVP kämpft gegen die Tendenz gewisser Volksdiener, welche sich auf Kosten des Volkes mehr Macht zuschanzen wollen. Bundesräte hätten in der EU mehr zu sagen, dafür hätte das Volk weniger zu sagen. (Wäre doch ein gutes Motiv dafür, weshalb der Bundesrat unbedingt der EU beitreten will/wollte/will.)

    Wären wir nämlich in der EU sässe die Aussenministerin im Ministerrat und der Bundespräsident im Europäischen Rat, in welchem die Regierungschefs sitzen. Der Bundesrat würde zudem die EU-Kommissare sowie die Richter, welche die Schweiz an den europäischen Gerichtshof entsendet bestimmen. Das Volk könnte lediglich noch alle 4 oder 5 Jahre das Schweizer Kontingent der Europaparlamentarier wählen. Es hätte mit anderen Worten also nichts mehr zu melden. Wollt ihr das wirklich?

  • Thommen schrieb:

    Ist ja vorbildlich wie Sie über alles so Bescheid wissen! 😉

  • Alexander Müller (Autor) schrieb:

    Weiterer Fall von SVP-Bashing:

    Soeben wurde in der Online-Zeitung 20min ein SVP-Bashing-Artikel mit dem suggestiven Titel: „SVP zerfällt: Berner gründen neue Partei“ veröffentlicht.

    Im Artikel geht es darum, dass der seit langem angekündigte Austritt der SVP-Dissidentengruppe „Bubenberg“ aus der SVP-Bern nun vollzogen wird. In der Gruppe Bubenberg befinden sich SVP-Aussenseiter wie Samuel Schmid, Ursula Haller, Hans Grunder und Urs Gasche.

    Wie die Medienfuzzis von 20min darauf kommen, dass die SVP wegen dem Austritt dieser Randfiguren zerfällt, ist mir schleierhaft. Eine logische und nachvollziehbare Begründung für diesen Titel bleibt im Artikel jedenfalls aus.

  • Nopsi79 schrieb:

    hallo stellt doch mich auf dan würde ich diesem mob wo im bundes rat härscht aufraumen und die hölle heiss machen. wegen den medien das ist doch schon lange bekannt wen gewisse leute halt sich im geheimen treffen(bilderberg gruppe) Couchepin und Ringier. dan wird einem doch klar das sie den journalisten einen maulkorb verpassen sonst sind sie inert kürzt arbeits los.
    grüsse und nen schönen tag noch.

  • Nopsi79 schrieb:

    PS das bild mit der schlumpfine find ich einfach genial. har har har
    der deutsche komiker mittermeier hat ja das auch schon gesagt und sagte auch gleich das wir eine neue nationalhymne haben das schlümpfe lied. :-)))

  • Peter Bosshard schrieb:

    Also Herr Müller ! Ihnen kann man aber auch gar nichts recht machen. Da spotten sie ständig über die Linken und die Netten, und jetzt werfen Sie uns vor, wir seien zu wenig nett mit den armen Opfern von der SVP. Wie mans macht, nie seid ihr zufrieden, immer was zu meckern.

    Geradezu dreist ist es, wenn Sie in totaler Realitätsverweigerung einfach nicht wahrnehmen wollen, dass die Kernklientel, die Bauern, die grössten Nutzniesser staatlicher Umverteilung sind. Um diese schlichte Erkenntnis zu erlangen genügt es, die Höhe der Subventionen anzuschauen. Als SVP – Anhänger sollte man nicht allzu laut von freier Marktwirtschaft reden, das erschreckt unsere Folklorebauern.

  • Alexander Müller (Autor) schrieb:

    Herr Bosshard, die SVP hat 29% der Wähler hinter sich. Die Bauern machen nicht einmal mehr 4% von der Gesamtbevölkerung der Schweiz aus. Meinen Sie wirklich, dass die Bauern die Kernklientel der SVP sind? Ist das nicht ein bisschen ein Verhältnisblödsinn?

    Zur Information: Vorweg damit das klar ist, ich habe nichts gegen Bauern, denn ich bin froh, wenn ich Milchprodukte, Gemüse, Fleisch usw. günstig einkaufen kann. Dennoch, es ist wichtig etwas klarzustellen: Auch in der SVP machen die Bauern letztlich nur einen kleinen Teil der Mitglieder aus. In den Parteiversammlungen meiner Ortspartei z.B. gibt es zwar noch da und dort einen Bauern, der Anteil der Mitglieder, die keine Bauern sind ist jedoch wesentlich grösser. Zudem gibt es auch in der FDP, der CVP und bei den Grünen Bauern. (Wer weiss vielleicht sogar bei den Sozis)

    Nehmen wir mich als Beispiel: Ich bin SVP-Mitglied und war nie in meinem Leben Bauer. Auch meine Eltern und Grosseltern waren keine Bauern. Mein Ur-Grossvater väterlicherseits war Bahnbeamter (Eisenbahner) und zu meinem Bedauern Sozialdemokrat. Mein Urgrossvater mütterlicherseits war Bauunternehmer. Mein Grossvater mütterlicherseits war auch Bauunternehmer und mein Grossvater väterlicherseits war Soldat.

    Zu den Subventionen der Bauern: Damit kenne ich mich ehrlich gesagt nicht allzugut aus. Toni Brunner könnte das sicher besser als ich beantworten. Er ist Bauer. 😉 Ich jedoch stelle mir vor, dass wir uns letztlich die Frage stellen sollten was besser für unser Land ist. Die eigene Landwirtschaft fördern oder aber stattdessen mehr Geld in die Entwicklungshilfe stecken. Mit anderen Worten: Sollen wir die eigenen Bauern fördern oder ist es besser wenn wir die Bauern in Afrika unterstützen??? Soll der künftige Appenzellerkäse aus Ghana kommen???

    Bezüglich der sozialen Marktwirtschaft und den Subventionen: Bei Subventionen besteht immer die Gefahr, dass man veraltete Strukturen bzw. schlecht ineffiziente wirtschaftende Unternehmen künstlich am Leben erhält. Das ist schlecht. Hier müssen wir aufpassen. Ich hoffe, dass die Experten in diesem Bereich wissen was sie tun.

    Zum Bashing: Mit diesem Beitrag wollte ich aufzeigen, dass der Stil derjenigen, die immer vom Stil reden in Tat und Wahrheit mies ist. Er ist mit Sicherheit nicht besser als jener der SVP-Hardliner. Merken Sie sich das! 😉

  • Hansjuri schrieb:

    „Zu den Subventionen der Bauern: Damit kenne ich mich ehrlich gesagt nicht allzugut aus. Toni Brunner könnte das sicher besser als ich beantworten. Er ist Bauer. Ich jedoch stelle mir vor, dass wir uns letztlich die Frage stellen sollten was besser für unser Land ist. Die eigene Landwirtschaft fördern oder aber stattdessen mehr Geld in die Entwicklungshilfe stecken. Mit anderen Worten: Sollen wir die eigenen Bauern fördern oder ist es besser wenn wir die Bauern in Afrika unterstützen??? Soll der künftige Appenzellerkäse aus Ghana kommen??? „

    Nun dazu muss ich schon noch was sagen: Als Bauernsohn.
    Die Frage ist nicht ob wir besser unsere Bauern unterstützen oder besser die in Ghana. Die Frage ist, was bedeutet das für den Bauern in GGhana, wenn wir unsere Bauern nicht mehr unterstützen (ohne ihm dafür das Geld zu geben, dass wir dabei sparen). Tatsache ist, dass die Abschottung der Agrarmärkte für viele arme Länder und speziell für viele Schwellenländer (wie Brasilien) problematisch ist. Das heisst ein Bauer in Ghana wäre unter Umständen schon zufrieden, wenn wir aufhören würden unsere Bauern zu subventionieren und wäre danach gar nicht mehr auf unser Entwicklungshilfegeld angewiesen.

    Noch etwas anderes: Benutzer Nopsi79 zeigt für mich den typischen Klischee-SVP-Wähler: dumm, frech und kaum verständliche Schlagworte dreschend, da darf man sich nicht wunderen wenn die Partei Feinde hat 😉

  • Alexander Müller (Autor) schrieb:

    Hansjuri, wieviel Geld gibst du für Lebensmittel aus? Möchtest du mehr ausgeben?

    Wir Schweizer geben für Lebensmittel noch ca. 10-15% unseres Einkommens aus. Vor 50 Jahren waren es noch über 30%. Das heisst, dass die Lebensmittel in der Schweiz in den letzten Jahren massiv günstiger geworden sind. Die Bauern haben offenbar Probleme mit diesen tiefen Preisen, daher wird subventioniert.

    Man könnte nun natürlich einseitig die Subventionen in der Schweiz abbauen und die Bauern ermuntern mehr Geld für ihre Produkte zu verlangen. Dies würde aber bedingen, dass die Grossverteiler und die ausländische Konkurrenz mittmacht und das können wir vergessen. Gerade die ausländische Konkurrenz bedrängt unsere Bauern mit ihren günstigen Produkten zusehends. Die Schweiz tut gut daran ihre Bauern zu schützen. Die Bauern in Ghana usw. gehen mir da am Allerwertesten vorbei. Die kommen früher oder später eh zu uns um als Wirtschaftsflüchtlinge Asyl zu beantragen. Wenn es abgelehnt wird, werfen sie ihre Papiere weg und gehen in eine Kirche um gegen den Staat zu demonstrieren, von welchem sie sich aushalten lassen.

  • Peter Bosshard schrieb:

    Sehr geehrter Herr Müller,

    meine Kritik bezüglich der von der SVP unterstützten Subventionen der Bauern richtet sich nicht gegen die Bauernschaft, sondern gegen die innerparteilichen Widersprüche einer SVP. Es ist und bleibt eine Heuchelei, wenn einerseits staatliche Subventionen als grundsätzlich verwerflich und eine den freien Markt schädliche Intervention des Staates verteufelt wird, andrerseits aber die eigene Klientel, die Bauern, mit Milliardensubventionen gefüttert werden.

    Die SVP ist im Kern eine Bauernpartei, auch wenn Bauern nur noch einen kleinen Anteil der Mitglieder stellen. Doch wahr ist, dass sich die SVP transformiert. Sie trägt dem Umstand Rechnung, dass die Bauernschaft politisch an Bedeutung verliert.

    Die SVP erfindet sich momentan neu, weiss aber noch nicht so recht, ob sie eine nationalkonservative Partei sein soll, die den sogenannten Sonderweg gehen will, oder ob sie eine ausgeprägt wirtschaftsfreundliche Partei sein will. Beides geht aber nicht zusammen. Die Widersprüche werden immer offensichtlicher, jetzt, wo die erweiterten Bilateralen zur Diskussion stehen. Die Spaltung der SVP hat ideologische Gründe. Widmer – Schlumpf ist nur eine Randnotiz.

    Spuhler steht idealtypisch für den wirtschaftsfreundlichen Flügel der SVP, ein Schlüer oder eine Jasmin Hutter u.a für die nationalkonservative Richtung. Blocher weiss noch immer nicht, was ihm wichtiger ist.

    Die SVP und ihre Vertreter sollten sich über die politische Polarisierung und das damit einhergehende SVP – Bashing nicht beklagen. Sie haben nämlich die politische Polarisierung wie keine andere Partei betrieben und davon stimmenmässig erheblich profitiert. Die SVP als Klageweib ? Nein, das geht nicht, Herr Müller !

    Kurz und bündig : Die Spaltung der SVP ist logisch. Die Widersprüchlichkeiten, d.h die unvereinbaren Positionen der Nationalkonservativen und des Wirtschaftsfreisinns innerhalb der Partei lassen sich nicht länger durch irgendwelche Kampagnen gegen die Linken und die Netten übertünchen.

    Gerne erkläre ich Ihnen, Herr Müller, was in ihrer Partei schief läuft. Das ist sozusagen mein Weihnachtsgeschenk an Sie. Frohe Weihnachten !

  • lili schrieb:

    jebem vam mater , ihr svp fans seit alle arschlöcher wenn ihr das für uns schreibt und sagt das wir aus der schweiz gehen mussen dürfen sie nich zu uns ins land habt ihr das verstanden ?